Politikbrief

Sonderausgabe

Umsetzung der Koalitionsziele 2019-2024 für den Freistaat Sachsen

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Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,
sehr geehrte Interessierte,

wir befinden uns im Landeanflug auf ein wichtiges Wahljahr für den Freistaat Sachsen. Die vergangenen fünf Jahre parlamentarischer Arbeit werden nun bewertet und Ziele sowie Versprechungen kritisch hinterfragt. Gleichzeitig stellen Sie sich mit Kandidaturen und Wahlprogrammen neu auf.

In den letzten Jahren haben wir turbulente Zeiten erlebt. Bei der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages im Jahr 2019 hätte niemand auch nur ahnen können, vor welche Herausforderungen uns eine weltweite Pandemie stellen wird. Dennoch sind wir am Flughafen stolz darauf, dass wir eine Arbeitsplatzsicherheit und eine zuverlässige Versorgung gewährleisten konnten. Wir sind ein wichtiger Pfeiler und zentraler Wirtschaftsmotor für die Region, gerade in schwierigen Zeiten. Trotz der unvorhergesehenen globalen Herausforderungen haben wir zudem erheblich in die Entwicklung beider Flughäfen investiert und zahlreiche zukunftsweisende Maßnahmen umgesetzt

Die Mitteldeutschen Flughäfen konnten in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielen und die sie betreffenden Aufgaben aus dem Koalitionsvertrag erfolgreich umsetzen. Insbesondere im Bereich der Ansiedlungen, des Logistikclusters am Standort Leipzig/Halle und einer ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie wurden wichtige Meilensteine erreicht. Die Flughäfen sind nicht nur wichtige Knotenpunkte für den globalen Handel, sondern auch Impulsgeber für die lokale Wirtschaft.

Mit Blick auf die anstehenden Wahlen möchten wir Ihnen als Partner zur Seite stehen und Ihre Fragen zu den Zukunftspotentialen der Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden beantworten. Auch zu Themen wie Nachhaltigkeit und Standortattraktivität unterstützen wir gern. In dieser Sonderausgabe des Politikbriefs der Mitteldeutschen Flughäfen werfen wir einen Blick auf die aktuelle Legislaturperiode von 2019 bis 2024 in Sachsen: Wir zeigen auf, wie wir die Ziele aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt haben, wo wir erfolgreich waren und wie Sachsen von seinen Flughäfen profitiert. In einer nächsten Ausgabe des Politikbriefs werden wir Pläne sowie die Herausforderungen vorstellen, denen wir in der kommenden Legislaturperiode gegenüberstehen.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und freue mich auf Ihre Anregungen sowie den Austausch mit Ihnen!

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Mit freundlichen Grüßen,

Götz Ahmelmann
CEO Mitteldeutsche Flughäfen

1 Neue Ansiedlungen und mehr Arbeitsplätze rund um die Flughäfen

Die Flughäfen sind Zentrum und Antrieb der dynamischen Wirtschafts- und Innovationsregion zwischen den beiden Großstädten Dresden und Leipzig mit vielfältigen Wirtschaftsbeziehungen in die umliegenden und auch weiter entfernten Regionen ist. In Dresden investieren Unternehmen aus der Halbleiterindustrie mehrere Milliarden Euro. Der Flughafen Dresden ist dabei immer ein entscheidender Standortfaktor. Aufgrund des starkwachsenden Frachtgeschäftes am Flughafen Leipzig/ Halle sind inzwischen 13.000 Menschen in der Logistik, Produktion, Forschung & Entwicklung als auch im Management in 118 Unternehmen beschäftigt.

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Ziele im Koalitionsvertrag

  • Wirtschaftswachstum durch die Mitteldeutschen Flughäfen
  • Investitionen in den Wirtschafts- und Industriestandort und Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten
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Ergebnisse der Mitteldeutschen Flughäfen

  • Die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden sind wichtige Arbeitgeber für die Region
  • Der Flughafen Leipzig/Halle hat sich zum drittgrößten Frachtdrehkreuz Europas entwickelt
  • Große Investitionen und Ansiedlungen in unmittelbarer Nähe zu den Flughäfen
  • Es gibt Wachstumspotenzial für die kommenden Jahre

In ihrem Koalitionsvertrag „Gemeinsam für Sachsen 2019 bis 2024“ haben die Koalitionspartner ihre Vorstellungen für die Rolle der Mitteldeutschen Flughäfen klar ausgedrückt:

„Wir wollen, dass die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden weiterhin eine besondere Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung des Freistaates Sachsen spielen.“

Nach vier Jahren kann festgestellt werden, dass diese Aufgabe erfüllt wurde. Die Mitteldeutschen Flughäfen spielen eine besondere Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung Sachsens mit international wirksamen Impulsen.  

Die Mitteldeutschen Flughäfen sind enorm relevante Arbeitsstätten und Wirtschaftsfaktoren für Sachsen. So sind aktuell rund 13.000 Menschen in 118 Unternehmen am Flughafen Leipzig/Halle beschäftigt, wobei allein in der Unternehmensgruppe der Mitteldeutschen Flughafen AG 1.300 Angestellte ihren Arbeitsplatz an den Standorten Leipzig/Halle und Dresden haben. Alle weiteren Arbeitsplätze erstrecken sich auf deren Partner, wie zum Beispiel die beeindruckende Zahl von 7.200 Beschäftigten bei DHL. Am Flughafen Dresden arbeiten insgesamt mehr als 4.000 Menschen in 108 Unternehmen, viele davon in der traditionsreichen Luftfahrtindustrie, die in Dresden unter anderem Passagierflugzeuge von Airbus zu Frachtmaschinen umbaut.

Der Flughafen Leipzig/Halle hat sich in den vergangenen zehn Jahren zum zweitgrößten Frachtflughafen Deutschlands und zum drittgrößten Frachtdrehkreuz Europas entwickelt. Ein wichtiger Faktor für diese Entwicklung ist das DHL Hub Leipzig, der modernste Umschlagplatz von DHL für Expressluftfracht. Täglich werden hier durchschnittlich ca. 80 Frachtflugzeuge entladen und neu beladen. So wird mittlerweile ein jährliches Frachtaufkommen von rund 1,6 Millionen Tonnen am Flughafen Leipzig/Halle umgeschlagen. Der Flughafen Leipzig/Halle stellt damit das Herzstück des Frachtverkehrs in Mitteldeutschland dar und ist zu einem der wichtigsten Knotenpunkte in ganz Europa geworden.

Insgesamt sind aktuell 226 Unternehmen an den beiden Flughäfen angesiedelt. In der jüngeren Vergangenheit hatte sich die Attraktivität der Standorte durch die Mitteldeutschen Flughäfen mehrfach gezeigt. So begann 2021 etwa das Münchner E-Commerce-Unternehmen Mytheresa mit dem Bau eines etwa 55.000 Quadratmeter großen Logistikzentrums direkt am Flughafen Leipzig/Halle. Im Jahr 2024 startet der Bau für das neue Werk des Flugzeugherstellers Deutsche Aircraft, in dem ab 2026 Flugzeuge in Leipzig gebaut werden sollen. Außerdem sind in unmittelbarer Nachbarschaft des Flughafens auch Porsche, BMW und Beiersdorf tätig.

Auch Dresden wächst weiter, vor allem im Bereich der für Deutschland und Europa wichtigen Halbleiterindustrie. Im Mai 2023 erfolgte der Spatenstich für die neue Chipfabrik von Infineon, einem deutschen Halbleiterhersteller, der damit seinen Standort in Dresden erweitert. Es folgte der taiwanesische Halbleiterhersteller TSMC, der sein erstes Halbleiterwerk in Europa für 10 Milliarden Euro ebenfalls im Dresdner Norden errichten wird. Bosch hat aktuell 250 Millionen Euro in die Erweiterung seines Dresdner Werkes investiert. Für alle ist der Flughafen ein wichtiger Standortfaktor, verbunden mit vielen Chancen.

 

2 Grüner Fliegen an den Mitteldeutschen Flughäfen

Die Mitteldeutschen Flughäfen priorisieren das Thema Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz bereits seit mehreren Jahren. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten Ziele leiten das Unternehmen und prägen seine Klimaschutzstrategie. Die Mission ist klar: CO2-Neutralität bis 2030. Schon heute haben die Mitteldeutschen Flughäfen durch den Einsatz emissionsarmer Fahrzeuge, effizientes Energiemanagement und lärmabhängige Landentgelte eine deutliche CO2-Reduktion erreicht.

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Ziele im Koalitionsvertrag

  • Weniger CO2-Emissionen
  • Reduzierung von Lärm- und Schadstoffen durch emissionsarme Fahrzeuge am Boden
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Ergebnisse der Mitteldeutschen Flughäfen

  • Eigene Klimaschutzstrategie
  • 65 Prozent weniger CO2-Emissionen seit 2011
  • 120 neue Elektro-Fahrzeuge als Bodenflotte, Einsparung von 670 Tonnen CO2

Die Mitteldeutschen Flughäfen nehmen den Klimawandel ebenso ernst wie die sächsische Staatsregierung. Die Ziele aus dem Koalitionsvertrag finden sich in der Klimaschutzstrategie des Unternehmens wieder und prägen die damit verbundenen Maßnahmen:

  • „[…] Reduktion von CO-2-Emissionen und Lärmemissionen im Luftverkehr.“
  • „[…] Lärm- und Schadstoffe durch den Einsatz emissionsarmer Fahrzeuge mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen am Boden reduzieren.“

Grundlage des Handelns ist die im Jahr 2020 entwickelte Klimaschutzstrategie der Mitteldeutschen Flughafen AG mit folgenden Schwerpunkten:

  • Vollständige Umstellung auf grünen Strom und Kompensation der Treibhausauswirkungen für bezogenes Gas
  • Reduzierung von CO2-Emissionen des Fahrzeug- und Gerätparks
  • Berücksichtigung der Zielstellung zur Emissionsreduzierung bei Planung und Bau von neuen Anlagen und Gebäuden
  • Betrieb eines zertifizierten Energiemanagementsystems als Teil der Klimaschutzstrategie. Dieses wirkt kontinuierlich zur Erhöhung der Energieeffizienz bei und wird auch bei der Planung neuer Anlagen und Gebäude berücksichtigt.

Bereits seit 2020 beziehen die Mitteldeutschen Flughäfen vollständig CO2-neutralen grünen Strom und kompensieren die Klimawirkungen des bezogenen Gases durch Erwerb von Zertifikaten. Die Beleuchtung in den Parkhäusern, den Flughafengebäuden, auf den Vorfeldern und im Außenbereich des Terminals wurde auf LED-Technik umgerüstet. Damit sparen die Flughäfen jährlich 670 Tonnen CO2ein.

Übrigens: Auch die zehn Bienenvölker am Flughafen Leipzig/Halle leisten einen wichtigen Beitrag. Durch ein intensives Monitoring werden auf diesem Weg zusätzlich etwaige Schadstoffbelastungen überwacht. Bislang gab es keine Auffälligkeiten, der Honig kann bedenkenlos genossen werden.

Seit 2021 wurden rund 6,5 Millionen Euro in eine emissionsarme flughafeneigenen Fahrzeugflotte am Boden investiert. Insgesamt 120 elektrisch betriebene Fahrzeuge, die bei der Flugzeugabfertigung zum Einsatz kommen, sind unterwegs. Dazu zählen neben Gepäckschleppern, Förderbändern und Passagiertreppen auch die Pushback-Fahrzeuge, Highloader und einige Servicefahrzeuge.

Elektrofahrzeuge sind bereits seit vielen Jahren auf den Mitteldeutschen Flughäfen im Einsatz. Seit 2019 wird an der weitgehenden Umstellung auf emissionsneutrale Fahrzeuge in allen Bereich gearbeitet. Besonders innovativ waren hier die Techniker des Flughafens Dresden, die ein Frischwasserfahrzeug von Verbrennungsmotor auf Elektroantrieb umbauten. Ein Jahr später folgte ein zweites Fahrzeug. Rund 2 Tonnen CO2 sparen allein diese beiden Fahrzeuge pro Jahr ein. Unterstützt wurde das Vorhaben durch das Bundesfinanzministerium.

 

Nachhaltigkeit bedeutet für die Mitteldeutschen Flughäfen nicht nur die Reduktion von Emissionen. Es bedeutet, sich der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für Gegenwart und Zukunft und damit für diese und für kommende Generationen bewusst zu sein.

 

Das bisher Erreichte ist Ansporn für die Zukunft, schließlich ist und bleibt Luftfahrt eine globale Wachstumsbranche, die aus dem gesamtgesellschaftlichen Kontext nicht wegzudenken ist. Die Mission: CO2-neutral bis 2030. Deshalb arbeiten die Mitteldeutschen Flughäfen kontinuierlich an innovativen Lösungen zum Schutz der Umwelt und forciert dabei die Zusammenarbeit mit Industriepartnern wie DHL, Airbus, Sasol und HH2E am nachhaltigen Fliegen, etwa beim Zukunftsprojekt NetZeroLEJ zur industriellen Großproduktion nachhaltiger Treibstoffe, das im nächsten Politikbrief näher vorgestellt wird.

Weiterhin sind Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen, Dachflächen und Parkflächen geplant. Die im dazugehörigen Planungsverfahren durchgeführte Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass am Flughafen Leipzig/Halle eine Freifläche von 111 Hektar und am Flughafen Dresden eine Freifläche von 11,73 Hektar, Dachfläche von 3,7 Hektar und Parkflächen von 19,81 Hektar für PV-Anlagen zur Verfügung steht.

Für den Flughafen Leipzig/Halle wurde bereits ein Konzept zur Biodiversität verabschiedet und ein erster ESG-Fortschrittbericht für 2022 (Environmental, Social and Governance) zur Nachhaltigkeit erscheint noch im laufenden Jahr. Der Bericht beschreibt die Aktivitäten des Unternehmens zu Umweltbelangen, sozialen Angelegenheiten oder auch der Corporate Governance. Die MFAG ist hier Vorreiter. Der Bericht soll zukünftig verpflichtend werden, aktuell laufen dazu Verhandlungen innerhalb der Europäischen Union.

 

3 Für eine gute Nachbarschaft: Lärmreduktion am Flughafen Leipzig/Halle

In Zusammenarbeit mit dem ersten sächsischen Fluglärmbeauftragten, der Fluglärmkommission und der Deutschen Flugsicherung (DFS) setzt die MFAG auf Verbesserungen im Sinne der Anwohnerinnen und Anwohner vor allem rund um den Flughafen Leipzig/Halle. Durch die Installation von gesetzlich vorgeschriebenen Fluglärmüberwachungsanlagen und der Einführung der lärmabhängige Start- und Landeentgelte wurden deutliche Verbesserungen erreicht. Ebenso wirksam ist die Modernisierung der Triebwerksprobelaufhalle, die die Bodenlärmemissionen deutlich reduziert.  

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    Ziele im Koalitionsvertrag

    • Reduktion der Fluglärmbelastung
    • Spreizung der Start- und Landeentgelte
    • Ausschluss von nächtlichen Triebwerksprobeläufen im Freien
    • Verteilung der Starts und Landungen auf beide Bahnen
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    Ergebnisse der Mitteldeutschen Flughäfen

    • Gezielter passiver Lärmschutz durch Installation zusätzlicher Fluglärmüberwachungsanlagen
    • Neue Entgeltordnung bei Start und Landung
    • Fertigstellung der neuen Triebwerksprobelaufhalle 2022
    • Maßnahmenkonzept zur gleichmäßigen Auslastung der Nord- und Südlandebahn
    • Enge Zusammenarbeit mit dem neuen Fluglärmschutzbeauftragten

    Im Koalitionsvertrag der sächsischen Koalitionspartner wird der Lärmschutz in besonderer Weise priorisiert. So heißt es hier:

    • „Im Interesse der Menschen im Ballungsraum Leipzig und der Akzeptanz der weiteren ökonomischen Entwicklung des Flughafens werden wir uns für eine weitere Reduzierung der Fluglärmbelastungen einsetzen“
    • „Wir werden weitere Maßnahmen zur Begrenzung der Fluglärmbelastung ergreifen. Instrumente dafür sind die Spreizung der Start- und Landeentgelte, der Ausschluss von nächtlichen Triebwerksprobeläufen im Freien und eine gleichmäßigere Verteilung der Starts und Landungen auf beide Bahnen“.

    Der Flughafen Leipzig/Halle ist ein verantwortungsvoller Nachbar und nimmt die Sorgen der Anwohnerinnen und Anwohner ernst. Die Reduzierung der Lärmemissionen ist dabei von zentraler Bedeutung.

    Dazu arbeitet der Flughafen Leipzig/Halle eng mit dem ersten unabhängigen Fluglärmbeauftragten (FLSB) Sachsens, Jörg Puchmüller, zusammen, der im September 2021 durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr eingesetzt wurde. Im Dialog mit ihm wurden Maßnahmen diskutiert, vor allem aber der Dialog mit allen Interessensgruppen ausgebaut.

    Ein großer Erfolg zur Minderung der Lärmemission war die Fertigstellung der neuen Triebwerksprobelaufhalle am Flughafen Leipzig/Halle im Jahr 2022. Test- und Probeläufe der Triebwerke sind elementarer und unverzichtbarer Bestandteil der Sicherheitskontrollen und Wartungsarbeiten am Flughafen, die aber ausreichende Strömungsverhältnisse in der Halle erfordern.

    Vor Umbau der Halle konnten nur rund 80 Prozent der notwendigen Probeläufe in der Halle stattfinden. Bei ungünstigen Windverhältnissen blieb den Triebwerken in der Halle sprichwörtlich die Luft weg. In diesen Fällen mussten die restlichen 20 Prozent der Triebwerkprobeläufe tagsüber im Freien durchgeführt werden mussten.

    Durch den Umbau der Triebwerksprobelaufhalle kann diese nun auch genutzt werden, wenn ungünstigere Windverhältnisse herrschen, weil die Strömungsverhältnisse der Luft innerhalb der Triebwerksprobelaufhalle verbessert wurden.

    Seit April dieses Jahres ist am Flughafen Leipzig/Halle eine neue Entgeltordnung für Landeentgelte in Kraft getreten. Die neue Landeentgeltstruktur setzt einen Anreiz für Airlines, Flüge – wenn möglich – am Tag durchzuführen sowie modernere und damit leisere Flugzeuge einzusetzen. Sie ist ein zentrales Instrument zur Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Begrenzung der Fluglärmbelastung.

    Die neue Landeentgeltstruktur berücksichtigt gestaffelt das Abfluggewicht des jeweiligen Flugzeugmusters, die Schallemissionen sowie einen Nachtzuschlag für Flüge im Zeitraum von 22:00 bis 05:59 Uhr. Mit der Einführung eines solchen Nachtzuschlags als zusätzliche Komponente erhöhen sich die Entgelte für den Einsatz von lauteren Flugzeugtypen um bis zu 369 Prozent.

    Durch den Einsatz von modernen Fluglärmüberwachungsanlagen ist die dauerhafte Kontrolle der Lärmimmissionen möglich. Seit Juni 2023 wird am Flughafen Leipzig/Halle neben den Flughafen-eigenen stationären und mobilen Messstellen zusätzlich eine durch den sächsischen Fluglärmschutzbeauftragten beschaffte mobile, energieautonome Fluglärmmessstelle betrieben. Damit werden Messaufgaben nach den Vorgaben des Fluglärmschutzbeauftragten erfüllt. Die Bewertung der Messergebnisse erfolgt jeweils durch den FLSB.

    Aber wir messen nicht nur, wie handeln auch: Resultierend aus den Messungen haben sich für die Ortslagen Lützschena-Stahmeln und Schkeuditz Bereiche ergeben, die bisher außerhalb des ausgewiesenen Nachtschutzgebietes lagen und nun zusätzlich von durchschnittlich mehr als einer fluglärmbedingten Aufwachreaktion pro Nacht betroffen sind. Daher wird der Flughafen Leipzig/Halle den Bewohnern dieser Bereiche bauliche Schallschutzmaßnahmen nach Maßgabe der Festlegung zum Nachtschutzgebiet anbieten. Anspruchsberechtigt sind ca. 2.000 Haushalte.

    Dem im Koalitionsvertrag verankerten Ziel der gleichmäßigen Verteilung der Flug- und Landebahn nähern sich die Mitteldeutschen Flughäfen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) und DHL  durch eine Erhöhung des Nutzungsanteils der Start- und Landebahn (SLB) Nord. Gemeinsam haben der Flughafen Leipzig/Halle, DFS und Halle dafür das „Maßnahmenkonzept zur Erhöhung der Flugsicherheit bei Bahnkreuzungen“ erarbeitet, das nun schrittweise umgesetzt wird. Durch die Umsetzung kann die SLB Nord zunehmend genutzt werden.

    In diesem Zusammenhang wird im Koalitionsvertrag die „weitgehende Abschaffung der kurzen Südabkurvung“ gefordert. Diese Tagabflugroute wird ausschließlich zwischen 6 und 22 Uhr von kleinen und mittleren Flugzeugen beflogen. Entschieden werden Flugrouten vom Bund. Jedoch ist messbar, dass die Südabkurvung als Flugstrecke durch den kürzeren Streckenverlauf zu einer erheblichen Kerosineinsparung beiträgt und somit CO2-Emissionen vermindert.

    Um die Bevölkerung in der direkten Nachbarschaft des Flughafens Leipzig/Halle fortlaufend mit einzubeziehen, wurde dem direkten Austausch eine noch höhere Bedeutung verliehen. Durch verschiedene Formate und Veranstaltungsangebote findet ein intensiver wie regelmäßiger Austausch mit regionalen Mandatsträgern, Bürgerinnen und Bürgern statt. Große Resonanz finden die Besuche vor Ort. Zum Flughafenfest des Flughafens Leipzig/Halle, das erstmals nach der Corona-Pandemie wieder stattfinden konnte, kamen rund 30.000 Besucherinnen und Besucher. Seit 2022 erscheint zudem regelmäßig wieder eine Nachbarschaftszeitung, die an rund 70.000 Haushalte verteilt wird.

     

    4 Sachsens Tor zur Welt: LEJ und DRS prägen den Tourismus im Freistaat

    Die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden freuen sich über die nach der Corona-Pandemie zurückgekehrte Reiselust der Menschen. Nach den schwierigen Coronajahren steigen die Passagierzahlen wieder deutlich an. So gibt es in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Fluggastanstieg von 29,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist nicht nur für die Tourismusbranche eine gute Nachricht, sondern auch für die Wirtschaft des Freistaates Sachsens. Mit viel Einsatz schaffen es die Mitteldeutschen Flughäfen den Freistaat auf dem international Reisemarkt bekannter zu machen und erweitert gleichzeitig sein Angebot, unter anderem ab Herbst 2023 mit Direktflügen nach Abu Dhabi und Dubai. 

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    Ziele im Koalitionsvertrag

    • Tourismus als Wirtschaftsfaktor im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln
    • Internationale Gäste gewinnen
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    Ergebnisse der Mitteldeutschen Flughäfen

    • Stetiger Ausbau des Angebots nach der Corona-Pandemie
    • Gemeinsames Werben in ausgewählten Städten für das Reiseland Sachsen
    • Internationale Messen und neue Kooperationen
    • Service-Verbesserung an den Flughäfen

    Für den Tourismus, vor allem das Gewinnen neuer Gäste aus dem Ausland, spielen die Mitteldeutschen Flughäfen eine große Rolle. Sie sind nicht nur das Tor zu Welt, sondern bieten durch die Routen der Airlines auch eine Werbeplattform, die dem sächsischen Tourismus zugutekommt.

    Die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden teilen uneingeschränkt die Ziele der im Koalitionsvertrag verabredeten Tourismusausrichtung:

    • „[…] Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor in Sachsen im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln“
    • „Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass Sachsen ein attraktives Tourismusland […]  bleibt. Dafür werden wir die sächsischen Regionen […] als Reiseziele weiterentwickeln und national wie international für das Blickfeld neuer Besucherinnen und Besucher öffnen.“

    Dafür arbeiten die Mitteldeutschen Flughäfen an einer kollaborativen und auf Marktforschung basierenden Destinationsentwicklung mit den Tourismus- und Wirtschaftsförderorganisationen in Mitteldeutschland. Ziel ist es, relevante europäischen Flugziele für eine gezielte Ansprache auszuwählen und so Schritt für Schritt das Angebt zu erweitern. Gleichzeitig sollen darüber neue Besucherinnen und Besucher für eine Reise nach Sachsen gewonnen werden.

    Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Tourismusstrategie des Freistaates, an deren Neuauflage die MFAG aktiv mitgearbeitet hat. Dabei war es wichtig, die Mitteldeutschen Flughäfen im Gesamtkonzept zu verankern und deren Vermarktungspotenziale zu nutzen.

    In den Jahren 2020 und 2021 hoben kaum Passagier-Flugzeuge ab. Der internationale Flugverkehr kam monatelang vollständig zum Erliegen. Seit 2022 geht es wieder langsam bergauf. Die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden haben in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Fluggastaufkommen von 2.310.501. Das sind 29,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2022, aber noch immer nicht das Vor-Corona-Niveau.

    Der Flughafen Leipzig/Halle zählte mit seinen insgesamt 25 Direktflügen von Januar bis September 1.604.935 Fluggäste, rund 39 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem die Regionen um das Mittelmeer, am Roten und Schwarzen Meer sowie im Atlantik waren begehrte Flugziele.

    Ein großer Erfolg ist die Erweiterung des Angebotes durch die Nonstop-Flüge nach Abu Dhabi (seit 17. Oktober 2023) und Dubai (ab 9. November 2023) von Leipzig/Halle.

    Den Flughafen Dresden mit seinen insgesamt 12 Direktflüge nutzten in den ersten neun Monaten 705.566 Passagiere, 11,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutliche Zuwächse verzeichnen unter anderem die Verbindungen zu den internationalen Drehkreuzen Frankfurt, Amsterdam und Zürich, über die man an das weltweite Netz der Lufthansa, KLM und Swiss angebunden ist.

    Es braucht internationale Werbung für Sachsen, damit der Freistaat nicht nur ein Startpunkt für Reisen ist, sondern auch zum attraktiven Reiseziel für Menschen aus Europa und der ganzen Welt wird. Bei der Werbung für das Tourismusziel Sachsen übernehmen die Mitteldeutschen Flughäfen Verantwortung. Jährlich werden seit über zehn Jahren rund 300.000 Euro in die beiden Kulturstädte Dresden und Leipzig investiert. In Zusammenarbeit mit ausgewählten internationalen Städten wurden gemeinsame Marketingaktivitäten geplant und durchgeführt, wie etwa 2022 zur Bewerbung der neuen Verbindung zwischen Sachsen und London. Solche Kooperationen bestehen und bestanden für Dresden mit Amsterdam, Zürich sowie London und für Leipzig mit Wien, London und Dublin.

    Auf Landesebene werden gemeinsame Marketingaktionen in einem 2023 neu eingeführten runden Tisch mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und der Destinationsmanagementorganisation (DMO) abgestimmt. Der kontinuierliche Austausch führt dabei zu gemeinsamen Destinationsstrategien und zur Identifizierung neuer möglicher Flugziele, die der gemeinsamen Zielerreichung dienen.

    Die Mitteldeutschen Flughäfen unterstützen Sachsen als Reiseziel außerdem aktiv auf Tourismusmessen. In den Jahren 2022 und 2023 war die MFAG etwa bei der „International Tourism Fair“ im polnischen Wroclaw sowie bei der „Holiday World“ in Prag vor Ort, um den Freistaat gemeinsam mit ausgewählten DMO’s, Verkehrsverbünden, Hotels und anderen Akteuren aus der Tourismusbranche zu präsentieren.

    Ein aktueller Erfolg dieser gesammelten Anstrengungen ist die neue Kooperation der Mitteldeutschen Flughafen AG mit WIZZ Air, der drittgrößten Niedrigpreis-Fluggesellschaft Europas. In Mittel- und Osteuropa ist WIZZ Air sogar die bedeutendste Fluggesellschaft im Niedrigpreissektor. Damit konnten die Mitteldeutschen Flughäfen einen wichtigen neuen Partner gewinnen, der sich positiv auf das Angebot innereuropäischen Direktflugziele ab Leipzig/Halle und Dresden auswirken wird.

     

    5 Diese Zukunftsthemen lesen Sie im nächsten Politikbrief

    In allen Themengebieten entwickeln sich die Mitteldeutschen Flughäfen täglich weiter. Viele Projekte stehen in den Startlöchern und gemeinsam entwickelte Ideen gehen in die Umsetzung.

    Einmalig in Deutschland – Projekt: „Null-Emission“

    Das Projekt „NetZeroLEJ“ steht in den Startlöchern. Im Fokus steht dabei die industrielle Großproduktion und Nutzung nachhaltiger Treibstoffe, sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF). In der Region um den Flughafen Leipzig/Halle soll ein SAF-Cluster aufgebaut werden, um klimaneutrales Fliegen Wirklichkeit werden zu lassen.

    Strukturwandel braucht innovative Räume – Der Innovationscampus am Flughafen Leipzig/Halle

    Der Flughafen Leipzig/Halle schafft mit dem Innovationscampus Raum für Wissenschaft, Start-ups, Dienstleister, Gastronomie und Veranstaltungen. Beste Infrastrukturanbindung, nachhaltig gebaut und international vernetzt.

    Optimierte Verkehrsanbindung – Für bessere Bahnanbindungen und ein größeres Einzugsgebiet

    Obwohl der Flughafen Leipzig/Halle direkt an der Zug-Schnellfahrtrasse Erfurt-Leipzig/Halle liegt und obwohl der Flughafen als nur einer von vier deutschen Flughäfen über einen ICE-Bahnhof verfügt, gibt es dort seit 2017 keine dauerhaft im Fahrplan vorgesehene ICE-Stopps mehr. Stattdessen halten am Bahnhof Leipzig/Halle Flughafen aktuell nur IC-Züge in zweistündiger Taktung und der Regionalverkehr, der regelmäßig überlastet ist. Hier liegt Potenzial brach, was unbedingt nutzbar gemacht werden muss.

    Bisherige Ausgaben

    Politikbrief November 2022

    Politikbrief Januar 2023

    Politikbrief Mai 2023

    Politikbrief September 2023

    KONTAKT:
    Mitteldeutsche Flughafen AG
    Leiterin Kommunikation und Politikbeziehungen
    Maret Montavon
    Tel.: +49 (0) 341 224-1016
    E-Mail: kommunikation(at)mdf-ag(dot)com