Geschichte des Flughafens Leipzig/Halle

Der Flughafen Leipzig/Halle besteht seit 97 Jahren. Am 25. April 1927 ging er nach erstaunlich kurzer Bauzeit in Betrieb und galt schon damals für seine Zeit als hochmodern.  Die Entwicklung des Airports in den zurückliegenden neun Jahrzehnten ist eng mit der wechselvollen deutschen Geschichte verbunden. Die wichtigsten historischen Ereignisse und Zeitabschnitte des Flughafens Leipzig/Halle finden Sie hier im Überblick.

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Messeflugverkehr 1986: Concorde von British Airways

Am 21. Februar 1784 stieg zum ersten Mal ein Heißluftballon in Leipzig auf. Damit hatte für die Stadt das Zeitalter der Luftfahrt begonnen, wenngleich es noch mehr als ein Jahrhundert benötigen sollte, ehe sich aus diesen ersten, sensationellen Anfängen wirklicher Luftverkehr entwickelte. Die ersten Jahre des Zwanzigsten Jahrhunderts gehörten auch in Leipzigs Luftfahrt den Luftschiffen: So besuchten 1909 die Zeppeline ZII und ZIII die Stadt, ebenso wie eines der Parseval-Luftschiffe.

Zur gleichen Zeit aber wurde Sachsens erster ziviler Flugplatz in Leipzig/Lindenthal eingerichtet, der 1911 seinen Betrieb aufnahm und eine Flugschule sowie drei Flugzeughallen der »Deutschen Flugzeugwerke GmbH« (DFW) umfasste. Letztere stellte dort bis zu ihrer Liquidation nach dem Ersten Weltkrieg Heeresflugzeuge her.

Die Stadt Leipzig wurde kurz darauf tätig. Auf dem Gelände eines ehemaligen Rittergutes in Leipzig/Mockau errichtete eine städtisch unterstützte Gesellschaft einen stattlichen neuen Flughafen, der umfangreiche Bauten erhielt: Die 160 Meter lange Luftschiffhalle bot bis zu drei Zeppelinen Unterkunft, eine Flugzeughalle wurde errichtet und Deutschlands erstes Flughafenhotel entstand.

Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges erlebte Mockau jährlich einige hundert Zeppelin- und Flugzeugstarts. Besondere Attraktionen waren Großveranstaltungen und Flugwettbewerbe, die zahlreiches Publikum auf den Flugplatz lockten. Mit Ausbruch des Krieges wurde der Flughafen nur noch militärisch genutzt, Flugzeugführer wurden ausgebildet und Militärflugzeuge angefertigt.

Zeitverlauf

  • September 1787: Leipziger Freiballonfahrt von Francois Blanchard, der zwei Jahre vorher den Ärmelkanal im Ballon überquert hatte.
  • Anfang 1909: Erich Thiele unternimmt Flugversuche auf einem Leipziger Sportplatz.
  • 5. Juli 1912: DFW-Werkspilot Heinrich Oelerich stellt in Lindenthal einen Dauerweltrekord auf. Er blieb zwei Stunden und 41 Minuten in der Luft.
  • 22. Juni 1913: Der sächsische König Friedrich August III. eröffnet den Flughafen Mockau.
  • 10./11. Mai 1914: Erster sächsischer Postflug Dresden-Leipzig-Dresden.
  • Dezember 1914: Die »Germania Flugzeugwerke« beginnen mit der Produktion in Mockau.

Wie auch in Leipzig, markierte ein Ballonstart den Beginn der Hallenser Luftfahrt. Für den 29. September 1845 war ein erster Aufstieg in der Stadt angekündigt. Viele weitere Fahrten folgten und im Mai 1909 erblickten die Hallenser zum ersten Mal ein Luftschiff über ihrer Stadt. In den folgenden Jahren entstanden rund um Halle mehrere Flugfelder, auf denen Hallenser Konstrukteure eigene Entwürfe verwirklichten und die Flugpioniere der Stadt erste Erfahrungen sammelten.

Nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges richtete das preußische Kriegsministerium im Nordosten der Stadt, nahe dem Dorf Mötzlich, einen der größten deutschen Militärflugplätze ein. Bis zu 120 Flugzeuge waren hier stationiert. Sie dienten zumeist Ausbildungszwecken, aber auch erste Experimente mit Luftbildkameras wurden hier durchgeführt. Als die Luftstreitkräfte nach dem Ende des Krieges abgerüstet und deren Anlagen zerstört werden mussten, wurde der Flugplatz Mötzlich aufgegeben.

Erst 1925 verfügte Halle mit dem Flugplatz Nietleben wieder über einen für den Verkehrsflug geeigneten Platz. Bald wurden Flugstrecken durch Aero Lloyd bedient, die die Stadt mit Berlin, Leipzig, München, Innsbruck und Stuttgart verbanden. Als 1927 dann der leistungsfähigere Flugplatz in Schkeuditz den Hallenser Luftverkehr übernahm, nutzen vor allem Flugsportler den Platz in Nietleben. Im Folgenden befand sich zwischen 1936 und 1945 die Luftnachrichtenschule Halle auf dem Platz, der damit zunächst militärisch genutzt wurde. Ab 1948 verwendete die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) der DDR das Areal, welches dann in den 60er Jahren überbaut wurde.

Die deutsche Luftrüstung nach 1933 führte zu einer Wiederbelebung der Anlagen in Mötzlich, wo ab 1934 das Hauptwerk der »Siebel-Flugzeugwerke« entstand. Ende 1944 fertigten hier mehr als 8.700 Beschäftigte militärisches Fluggerät. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Werksanlagen demontiert und der Platz endgültig überbaut.

Zeitverlauf

  • 14. September 1913: »Hallescher Zeppelintag«: Rundfahrten mit Luftschiff Zeppelin - 17 "Sachsen"
  • April 1912: In Halle-Beesen wird der erste Flugplatz der Stadt eingerichtet. Er besteht bis 1914.
  • 15. Januar 1917: Der Flugplatz Mötzlich wird in Betrieb genommen.
  • 4. Juni 1925: Anlässlich des »Deutschland-Rundfluges« landen erste Flugzeuge auf dem Flugplatz Nietleben. Die offizielle Eröffnung findet am 15. August 1925 statt.
  • Sommer 1926: 14 Flugverbindungen der nunmehr zur »Deutschen Lufthansa« fusionierten »Aero Lloyd« wurden vom Flugplatz Nietleben aus bedient.
  • Juli und August 1944: Die Siebel-Flugzeugwerke und ihr Flugplatz in Mötzlich werden durch alliierte Luftangriffe schwer beschädigt.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges konnten in Mockau erst ab 1919 wieder Linien- und Sonderflüge und später Messeflugverkehr aufgenommen werden. Nachdem 1923 die alliierten Beschränkungen für den Luftverkehr aufgehoben wurden, eröffnete Reichspräsident Ebert den »Weltflughafen Leipzig« neu - eine Bezeichnung, von der die Realität freilich noch einiges entfernt war.

Aber schon zwei Jahre später, 1925, erreichte Leipzig mit 3.502 Starts den dritten Platz in der Rangliste der verkehrsreichsten Luftfahrtknoten Deutschlands. Der Luftverkehr in Leipzig wurde vor allem von der Gesellschaft »Junkers-Luftverkehr« getragen, die Verbindungen u.a. von und nach Bremen, Hamburg, Berlin, Dresden, Breslau, Frankfurt, München und Essen unterhielt. Es entstanden mehrere neue Flugzeughallen und 1928 ein Empfangs- und Verwaltungsgebäude. Als die Gesellschaft »Junkers-Luftverkehr« 1926 in der »Deutschen Lufthansa« aufging, orientierte sich die nun in der Luftverkehrspolitik maßgebliche Reichsregierung auf den neu entstandenen Flughafen in Schkeuditz. Mockau verlor damit nach und nach seine Bedeutung für den Luftverkehr.

Im Unterschied dazu wurde der Platz für die Flugzeugindustrie interessant. Mehrere wichtige Unternehmen, die nach der nationalsozialistischen Machtübernahme zunehmend in die deutsche Luftrüstung eingebunden waren, arbeiteten hier. Im September 1938 übernahm schließlich die Wehrmacht den Flugplatz. Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörten alliierte Luftangriffe große Teile der Produktionsanlagen und des Flugplatzes, weitere wurden demontiert.

Erst 1949 war es wieder möglich, in Mockau unter provisorischen Bedingungen den Messeflugverkehr, zunächst unter sowjetischer Regie, aufzunehmen. In den Jahren 1955/56 wurden u.a. das Empfangs- und Flugsicherungsgebäude ausgebaut, das Vorfeld betoniert und, nach der Übernahme durch die »Deutsche Lufthansa (Ost)« 1956, weitere technische Verbesserungen vorgenommen. Mockau wurde in das Inlandflugnetz der DDR integriert. Da jedoch Erweiterungen nicht mehr möglich waren, verlegte man zunächst den Messeflugverkehr und 1972 alle weiteren Verkehrsflüge nach Schkeuditz.

Zeitverlauf

  • 1919: Von März bis November starten und landen 950 Flugzeuge.
  • 1928: Die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG errichten in Mockau eine Reparaturwerft.
  • 1932: Die 1.500 Meter lange betonierte Start- und Landebahn wird gebaut.
  • 1935: Ein Serienwerk der Erla-Maschinenbau GmbH beginnt mit der Produktion.
  • 14. April 1945: Die Produktion wird eingestellt. Amerikanische Truppen besetzen zwei Tage später den Platz.
  • 1. März 1963: Der Messeflugverkehr wird nach Schkeuditz verlegt.
  • 6. März 1972: Das letzte Verkehrsflugzeug startet in Mockau. Der Flughafen wird für Agrarflüge weiter genutzt.
  • Nach 1990: Auf dem Flughafengelände entstehen die Neue Messe Leipzig und ein Versandhaus.

Kurz nach der Eröffnung des Hallenser Flugplatzes in Nietleben wurde den Verantwortlichen klar, dass dieser der explosiv wachsenden Nachfrage nicht gewachsen und zudem nicht ausreichend zu erweitern war. Parallel bemühte sich das Reichsverkehrsministerium um eine Neuordnung der Luftfahrt im mitteldeutschen Raum, sodass die Idee eines gemeinsamen Großflughafens für den Ballungsraum zwischen Halle und Leipzig entstand. Gegen den Widerstand der Leipziger und der Sächsischen Verantwortlichen wurde der Bau eines neuen Flughafens in Schkeuditz, zwischen beiden Städten gelegen, durchgesetzt.

Das Gesamtprojekt der Flughafenanlage entwarf Paul Thiersch, Rektor an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein. In der überaus kurzen Bauzeit von nur acht Monaten entstanden neben dem Flugfeld und seinen Anlagen eine Flugzeughalle und ein provisorisches Verwaltungsgebäude. Am 25. April 1927 nahm der nunmehr Flughafen Halle/Leipzig genannte Platz seine Arbeit auf. Bereits zwei Jahre später verzeichnete er mehr als 20.000 abgefertigte Passagiere, die zumeist die drei internationalen und neun innerdeutschen Verbindungen genutzt hatten.

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Das Ensemble der Flughafenbauten wurde zwischen Juni 1930 und dem Frühjahr 1931 durch ein Flughafen-Restaurant erweitert, das den architektonischen Höhepunkt der Anlage markierte: Hans Wittwer, Thierschs Nachfolger an der Burg Giebichenstein, entwarf einen luftigen, lichten und funktionalen Baukörper, der seine Wirkung aus den Kontrasten von Solidität und graziler Anmut, von Geschlossenheit und Transparenz bezog. So wurde der Flugplatz zu einem beliebten Ausflugsziel und zog schon im ersten Jahr nach der Restauranteröffnung rund 60.000 Schaulustige an.

Zwischen 1936 und 1938 entstand ein neues Abfertigungs- und Verwaltungsgebäude, entworfen und ausgestattet im Baustil seiner Zeit.


Im Jahre 1937 stand der Flughafen Halle/Leipzig in der Rangliste der verkehrsreichsten Flughäfen Deutschlands an vierter Stelle. Sechs ausländische Fluggesellschaften flogen ihn regelmäßig an, mehr als vierzig Flugzeuge pro Tag starteten in Schkeuditz. Diese Entwicklung beendete der Zweite Weltkrieg abrupt. In Schkeuditz wurde am 1. September 1939 der zivile Flugverkehr eingestellt. Am 16. April 1944 zerstörten alliierte Bomber einen großen Teil der Anlage, darunter auch das Restaurantgebäude.

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Zeitverlauf

  • 1. September 1926: Erster Spatenstich in Schkeuditz.
  • 20. März 1928: Gründung der Flughafengesellschaft Halle/Leipzig mbH, deren Anteilseigner u.a. die Stadt Halle, der preußische Staat und das Deutsche Reich waren.
  • 1928: Eine 400 Meter lange Betonpiste wird angelegt.
  • 24. August 1928: Erste Starts und Landungen in der Nacht.
  • 1930: Erste Nachtflugstrecke von Berlin-Tempelhof nach Schkeuditz.
  • Mai 1933: Hans Wittwer, Architekt des Flughafen-Restaurants, verliert nach der nationalsozialistischen Machtübernahme sein Lehramt an der Burg Giebichenstein. Auch die weitere Flughafenplanung kann er nicht fortsetzen.
  • 24. Juli 1937: Richtfest für das neue Abfertigungs- und Verwaltungsgebäude.
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Auf dem schwer zerstörten Flugplatzgelände produzierten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Teile der Flugzeugindustrie weiter. Aus diesen Anfängen entstand nach einigen Umwegen 1947 der volkseigene Betrieb »Maschinen- und Apparatebau Schkeuditz«. Zunächst wurden Kälteanlagen gefertigt, später Kleinflugzeuge gewartet und repariert.

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Ab 1955 gehörte der Betrieb zur neu entstehenden Luftfahrtindustrie der DDR. In Schkeuditz wurden nun Bodengeräte und Flugzeugteile hergestellt. In Vorbereitung der geplanten Flugzeugentwicklungen wurde zwischen 1957 und 1960 eine 2.500 Meter lange und 60 Meter breite Start- und Landebahn gebaut. Nach deren Inbetriebnahme stellte die Regierung im Februar 1961 den Flugzeugbau völlig ein. Nun wurde es einige Zeit ruhig um den ehemaligen Werksflugplatz Schkeuditz.

Anfang der sechziger Jahre genügte der Messeflughafen Leipzig/Mockau den technischen Anforderungen immer weniger. Man besann sich der neuen Schkeuditzer Start- und Landebahn und nutzte den dortigen Platz ab 1963 zweimal jährlich als »Messeflughafen Leipzig«. Die Abfertigungsanlagen und technischen Einrichtungen wurden für jeden Messeeinsatz provisorisch montiert und danach wieder abgebaut. Um diesen schwierigen Zustand zu beenden, entstand ab 1966 nördlich der Start- und Landebahn ein neues Abfertigungsgebäude in einmaliger Doppelfunktion: Vier Wochen im Jahr diente es als Empfangsgebäude des Messeflughafens, die restliche Zeit als Autobahnraststätte.

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Die damit verbundenen Provisorien waren bald nicht mehr tragbar. In kleinen Schritten erfolgten Erweiterungen der Baulichkeiten und die feste Installation der Flugsicherungstechnik, so dass am 19. Mai 1972 der »Flughafen Leipzig« seinen Betrieb als ganzjährig genutzter Verkehrsflughafen aufnehmen konnte.

Die folgenden Jahre waren von Kapazitätsengpässen, geringem Investitionsspielraum und provisorischen Weiterentwicklungen geprägt. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten wurden jedoch Stück für Stück die Abfertigungsflächen für Flugzeuge erweitert, neue Navigationsanlagen installiert und eine Ankunftshalle errichtet. Von 1972 bis 1988

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Zeitverlauf

  • 1983/84: Die Start- und Landebahn muss erneuert werden. Auf die bestehende Bahn wird eine Betonschicht aufgebracht. Neue Befeuerungssysteme entstehen.
  • 18. März 1986: Erstmals landet eine Concorde der französischen Fluggesellschaft »Air France« in Leipzig. Die Concorde bleibt bis 1990 ein ständiger Gast in Leipzigs Messeflugverkehr.
  • 1989: Ein Funktionsgebäude für Flugsicherung, Flughafenverwaltung, fliegendes Personal, die Feuerwache und weitere Dienste entsteht.
  • 10. August 1989: Als Vorbote politischer Veränderungen trifft eine Boeing 737 der Fluggesellschaft »Deutsche Lufthansa« in Leipzig ein: Der Linienflugverkehr von und nach Frankfurt/Main ist eröffnet.
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Die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen seit dem Herbst 1989 führten dazu, dass die staatliche Fluggesellschaft INTERFLUG, die bis dahin auch für den Betrieb aller zivilen Flughäfen der DDR verantwortlich gewesen war, in verschiedene Teilgesellschaften aufgegliedert wurde. So entstand am 17. September 1990 die Flughafen Leipzig GmbH, deren alleinige Gesellschafterin zunächst die Treuhandanstalt war. Die neue GmbH hatte sofort und ununterbrochen den sicheren Betrieb des Flughafens zu gewährleisten und sich gleichzeitig den enormen Strukturveränderungen des wirtschaftlichen Umbruchs zu stellen.

Dabei wurde besonders der fehlende planerische Vorlauf - Voraussetzung für zügige Investitionen in die Flughafenanlagen - zum Hemmnis. In dieser Situation halfen westdeutsche Kollegen: Die Flughäfen in München, Hannover und Frankfurt stellten Technik zur Verfügung und ein Münchner Planungsteam unterstützte die Leipziger, sodass nach nur vier Monaten im Februar 1991 ein mehrstufiger Masterplan zur Entwicklung des Flughafens vorgestellt werden konnte.

Nachdem sich im Verlauf des Jahres 1990 Landes- und Kommunalverwaltungen konstituiert hatten, konnte im Juni 1991 die nunmehr Flughafen Leipzig/Halle GmbH genannte Gesellschaft durch die Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt, die Städte Leipzig, Halle und Schkeuditz sowie die Landkreise Leipziger Land und Delitzsch übernommen werden. Parallel zur Neuordnung der Eigentumsverhältnisse begannen umfangreiche Baumaßnahmen im bestehenden Terminal A, das gründlich modernisiert und durch einen Anbau ergänzt wurde.

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Unter den schwierigen Bedingungen des laufenden Betriebes wurde 1992 die Start- und Landebahn saniert und die nördliche Parallelrollbahn ausgebaut. Um die Gemeinde Kursdorf vor Fluglärm zu schützen, baute der Flughafen einen 1,4 Kilometer langen Lärmschutzwall. Die Zufahrten zum Flughafen wurden verbessert und neue Parkplätze angelegt. Am Ende des Jahres 1992 waren erstmals mehr als eine Million Passagiere abgefertigt worden. Zwei Jahre später, 1994, hatte sich diese Zahl fast verdoppelt.

 

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Zeitverlauf

  • 2. März 1990: Ein Partnerschaftsvertrag zwischen den Flughäfen Hannover und Leipzig wird abgeschlossen.
  • 2. April 1991: Der Flughafen wird in den Nachtluftpostverkehr eingebunden.
  • 1. April 1992: Für die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden wird eine gemeinsame Geschäftsführung eingesetzt.
  • 27./28. Oktober 1992: Der Flughafen wird Nachtluftpostknoten.
  • 3. Dezember 1992: Erstmals ist die Zahl von einer Million Fluggästen pro Jahr erreicht.
  • 4. Februar 1994: Ein Instrumentenlandesystem nach Kategorie IIIb für die Hauptlanderichtung geht in Betrieb.
  • 20. Dezember 1994: Stellvertretend für die deutschen Verkehrsflughäfen wird der 100-Millionste-Fluggast des Jahres begrüßt.
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Die explosive Steigerung der Zahl abgefertigter Passagiere und Luftfahrzeuge nach 1991 war nur durch teils unkonventionelle Sofortmaßnahmen zu bewältigen. Allen Verantwortlichen war aber bewusst, dass parallel dazu langfristig orientierte Entwicklungen die Leistungsfähigkeit des Flughafens erhöhen mussten. Im Dezember 1992 begannen daher die Arbeiten an der Konzeption eines neuen Terminals, ausgelegt für bis zu 3,5 Millionen Passagiere pro Jahr.

Trotz knappen Finanzierungsrahmens und unter enormem Zeitdruck war es möglich, eine funktional günstige, architektonisch ansprechende und selbst aus der Luft attraktive Lösung für das neue Terminalgebäude zu finden. Am 16. Mai 1994 wurde der Grundstein gelegt, ein Jahr später konnte bereits Richtfest gefeiert werden. Das neue Terminal B, erstmals mit mehreren Passagierbrücken ausgestattet, nahm seinen Betrieb am 3. März 1996 auf.

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Während am Terminal B noch gebaut wurde, begannen im Oktober 1995 die Arbeiten am neuen Blockheizkraftwerk , das den Flughafen seit Juli 1996 mit Warmwasser, Heizung, Kühlung und Elektroenergie versorgt. Die Flughafenfeuerwehr erhielt eine neue Hauptwache und modernste Feuerlöschtechnik. Der mit der Wache entstandene Komplex im Südbereich des Flughafens wurde durch neue Hallen und Einrichtungen für den Technischen Dienst des Flughafens ergänzt.

Seit 1996 nutzten mehr als zwei Millionen Passagiere den Flughafen Leipzig/Halle. Um der Region Mitteldeutschlands auch für die folgenden Jahrzehnte wettbewerbsfähige Verbindungen im weltweiten Maßstab zu sichern, wurden Planungen, Genehmigungsverfahren und Bauarbeiten für einen weiteren Ausbau in die Wege geleitet. Zielsetzung war die Präsentation des Neuen Flughafen Leipzig/Halle kurz nach der Jahrtausendwende als beispielhafte Verbindung von Schiene, Straße und Luft.

Zeitlauf

  • 20. Dezember 1995: Erstmals ist die Zahl von zwei Millionen Fluggästen pro Jahr erreicht.
  • 23. April 1996: Die Frachtentwicklungs- und Abfertigungsgesellschaft mbH Flughafen Leipzig/Halle wird gegründet. Sie vermarktet den Luftfrachtbereich des Flughafens und übernimmt die Luftfrachtabfertigung.
  • 14. August 1996: Inbetriebnahme der neuen Feuerwache.
  • 28. April 1997: Seit der Gründung der Flughafen Leipzig/Halle GmbH sind zehn Millionen Passagiere abgefertigt worden.
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